freikreathur

freiheit. kreativität. theater. kultur.

Wir schaffen Räume der Freiheit an Orten, an denen die Freiheit massiv eingeschränkt ist. Wir geben Inhaftierten eine Stimme und helfen ihnen, den Glauben an sich selbst zurück zu gewinnen, um ihr Leben nachhaltig zu verändern. Wir bieten Unterstützung in der Resozialisierung, die in unserem Strafsystem oft fehlt.
Wir glauben dabei an die transformierende Kraft von Theater, weil es die kognitive, emotionale und physische Ebenen vereint. Wir sind überzeugt davon, dass Theater für marginalisierte Gruppen unserer Gesellschaft eine Verbesserung ihrer Selbstwahrnehmung ermöglicht und dass dies langfristig einen positiven Effekt auf unsere Gesellschaft hat.

Und wie geht das?

Wir leiten Theaterprojekte inner- und außerhalb von Gefängnissen: Wir bieten z.B. biografische Stückentwicklungen in Haft, Impro-Theater-Workshops und - Gruppen in und nach der Haft sowie kriminalitätspräventive Theaterprojekte an Schulen unter Einbeziehen ehemals Inhaftierter in der Durchführung an.  

Der Bedarf von sinnstiftenden und nachhaltigen Freizeitangeboten in und nach der Haft ist groß, da kulturelle Teilhabe ein Menschenrecht ist. 


Langfristig wollen wir (feste) Arbeitsplätze für ehemals Inhaftierte schaffen, Praktikumsmöglichkeiten anbieten und eine Vermittlung in künstlerische Arbeitsfelder unterstützen.

Wie finanzieren wir uns?

Wie viele kulturelle/soziale Unternehmen finanzieren wir uns hauptsächlich über Drittmittel, Spenden und Crowdfunding und streben langfristig institutionelle Förderungen, dauerhafte Förderer und Kooperationen an, die uns die Möglichkeit geben, finanziell unabhängiger zu sein.

Ihr wollt uns unterstützen?

Wie wir arbeiten

Die Basis unserer theaterpädagogischen Arbeit sind die Lebensgeschichten, Erfahrungen und die Themen unserer TeilnehmerInnen. Hiervon ausgehend kann ein bestehendes Stück bearbeitet, ein eigenes entwickelt oder eine Collage aus Eigen- und Fremdtexten erarbeitet werden. 

Uns ist es wichtig, dass die TeilnehmerInnen an allen Schritten des theatralen Prozesses maximales Mitbestimmungsrecht haben und sich an allen Bereichen der künstlerischen Arbeit beteiligen können. Auf dem Weg zum künstlerisch hochwertigen Endprodukt werden emanzipatorische Prozesse angestoßen, die bis in den Alltag der TeilnehmerInnen wirken können.

Jede Gruppe, die sich im Rahmen unserer Arbeit ergibt, ist anders – daher lebt unsere Arbeit von einem offenen Konzept. Jeder unserer Arbeitsschritte folgt einem methodischen Plan, der ausgehend von den Bedürfnissen der Zielgruppe ständig und flexibel optimiert wird. Unsere Arbeitsprozesse sind grundsätzlich demokratisch und wir leben eine offene und wertschätzende Kommunikation. 

Die Ziele unserer Arbeit

Uns ist es ein Anliegen, dass gerade (ehemals) Inhaftierte an Gesellschaft, an Kunst und Kultur teilhaben können, dazu hat aber nicht jeder die entsprechenden Voraussetzungen. Diese schaffen wir einerseits durch unser Angebot in Gefängnissen, zu deren Grundangebot die Theaterpädagogik noch nicht gehört. Andererseits erwerben die TeilnehmerInnen nachhaltig Fähigkeiten, die ihre Möglichkeiten zur kulturellen und vor allem gesellschaftlichen Partizipation verbessern. Ähnlich wie die Wirksamkeit von Musik und Kunst, die in pädagogischen Kontexten schon etabliert ist, fördert auch das Theaterspielen die Persönlichkeitsentwicklung in folgenden Bereichen:

  •  Erweiterung verbaler und körperlicher Ausdrucksmöglichkeiten
  •  Wahrnehmung und Reflexion
  •  Zugang zu Emotionen
  •  Fähigkeit zur Empathie
  •  Selbstdarstellung vor einem Publikum
  •  Schulung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  •  Selbstbewusstsein
  • Gemeinsames zielgerichtetes Handeln
  •  Annehmen und Üben von konstruktiver Kritik
  •  Demokratisches Handeln
  •  Veränderung und Erweiterung von Denk- und Handlungsmustern
  •  Offenheit und Aufgeschlossenheit
  •  Eigene Handlung in einem größeren Kontext begreifen
  •  Stiften von Sinn


Unser Ziel ist es, unseren TeilnehmerInnen Selbstwirksamkeitserfahrungen in diesen Bereichen zu ermöglichen, die nachhaltig wirken und damit die Resozialisierung - die ein Kernziel der Haft in Deutschland darstellt - zu unterstützen. Unsere TeilnehmerInnen sollen sich selbst als aktiv handelnd begreifen und in der Lage sein, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Hierbei erkennen wir die Unterschiede unserer TeilnehmerInnen als Stärken für die Gruppe an, anstatt sie – im Sinne der Leistungsgesellschaft – an eine Messlatte anzupassen. Die erlernten Ressourcen und Verhaltensänderungen durch unsere Theaterprojekte senken also langfristig die Kriminalitätsrate, fördern die Resozialisierung und haben damit das Potenzial, die Rückfallquote erheblich zu senken. Durch die öffentlichen Aufführungen stoßen wir außerdem ein Umdenken in der Gesellschaft an und verankern so nachhaltig ein Bewusstsein für die komplexen Zusammenhänge hinter Straffälligkeit. 

Anna Timme

Anna Timme studierte Theater-, Film- und Kulturwissenschaft in Mainz, wo sie als Schauspielerin und Regisseurin an zahlreichen Film- und Theaterprojekten beteiligt war. An der Theaterwerkstatt Heidelberg hat sie 2017 ihren Bachelor of Arts um den Abschluss Theaterpädagogik BuT® ergänzt. Durch die Gelegenheit, im Rahmen der Ausbildung ein eigenständiges Pilotprojekt in der Sozialtherapeutischen JVA Ludwigshafen durchzuführen, hat sie schon im Rahmen der Ausbildung ihre Leidenschaft für das kreative Arbeiten hinter Gittern entdeckt. Anschließend arbeitete sie frei-schaffend als Film- und Theaterpädagogin, zunächst nebenberuflich mit dem Schwer-punkt Inklusion, beispielsweise mit migran-tischen Frauengruppen, geflüchteten Jugendlichen und Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Im Haupterwerb ist sie zu dieser Zeit unter anderem für die inklusive Bildungsinstitution ikubiz gGmbH in einem Demokratieprojekt tätig, das rassistischen Tendenzen in ihrem Stadtteil in Mannheim,in der Neckarstadt-West, vorbeugen sollte. Auch ehrenamtlich engagiert sie sich bereits in der zweiten Amtszeit als Bezirksbeirätin für den Stadtteil. Seit Anfang 2023 ist sie freischaffend im Haupterwerb tätig und hat sich gemeinsam mit Nathalie Veit auf die Arbeit in Gefängnis-sen (z.B. JVA Bruchsal, JSA Schifferstadt) und mit ehemaligen Inhaftierten spezialisiert.


Telefon: 0176 620 896 19

Nathalie Veit

Nathalie Veit war bereits während ihrer Schulzeit in den Theater-AGs und als Chor-sängerin bei der Jungen Oper in Stuttgart aktiv. Vor ihrem Studium der Germanistik und Soziologie an der Universität Mannheim arbeitete sie als Dramaturgie- und Regieassis-tenz im Theater der Altstadt in Stuttgart. Nach Abschluss ihres Studiums ergänzte sie ihren Bachelor of Arts 2017 um den Abschluss Theaterpädagogik BuT ®. Durch die Gelegen-heit, im Rahmen der Ausbildung ein eigen-ständiges Pilotprojekt in der Sozialthera-peutischen JVA Ludwigshafen durchzuführen, hat sie schon im Rahmen der Ausbildung ihre Leidenschaft für das kreative Arbeiten hinter Gittern entdeckt.
Insgesamt arbeitete sie drei Jahre auf dem Posten der Dramaturgie/Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit und Theaterpädagogik im Theater der Altstadt und war nebenberuflich als freischaffende Theaterpädagogin für Theaterpädagogik vor Ort e.V. in verschie-denen Einrichtungen tätig (z.B. SBBZ Lindenschule Ostfildern, Margarete-Blarer-Haus, Tulla-Realschule Mannheim, BSZ Radolfzell). Seit Anfang 2023 ist sie freischaf-fend im Haupterwerb tätig und hat sich gemeinsam mit Anna Timme auf die Arbeit in Gefängnissen (z.B. JVA Bruchsal, JSA Schiffer-stadt) und mit ehemaligen Inhaftierten spezialisiert.


Telefon: 0151 470 873 32

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